Lenkung für vierrädriges Rollbrett
Die Erfindung betrifft eine Lenkung für ein vierrädriges Rollbrett nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine vor- zugsweise Ausführungsform eines solchen Rollbretts nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2, sowie eine einklappbare Lenkstange nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
Handelsübliche vierrädrige Rollbretter (sog. Skateboards) werden durch Gewichtsverlagerung gesteuert. Sie enthalten zu diesem Zweck spezielle, flexibel aufgehängte Achsen, welche bei seitlicher Belastung, also bei einer Kippbewegung, ihre Ausrichtung verändern, ähnlich wie bei zweiachsigen Rollschuhen. Derartige Rollbretter weisen in der Regel keine Lenkstange auf und sind ziemlich schwierig zu fahren. Ausserdem hat die besagte Achskonstruktion zur Folge, dass der Abstand zwischen Boden und Brettfläche relativ gross wird.
Bekannt sind aber auch Ausführungsformen von Rollbrettern mit derartigen Achsen, wo das Brett noch mit einer bei Nichtge- brauch nach hinten/unten einklappbaren, jedoch starr verbundenen Lenkstange versehen ist. Zu erwähnen ist diesbezüglich insbesondere das US-Patent Nr. 4,707,884, welches ein relativ kompliziert arretierbares Einklappscharnier zum Inhalt hat; ferner ein Schweizer Produkt mit dem Markennamen «Wetzer», bei welchem die Lenkstange durch Zug an einer unten befestigten Leine entarretiert werden kann; und schliesslich die Patentanmeldung PCT/IB94/00280 (Veröffentlichungsnummer WO 95/ 084669), welche an der Lenkstange noch eine als Gepäckträger dienende Tragfläche vorsieht und bei der die vorderen Rollen annähernd bündig mit der vorderen Brettkante sind oder diese sogar leicht überragen, sodass das Gefährt im eingeklappten Zustand als zweirädriger Gepäckwagen benutzt werden kann. Ausserdem wurde in den US-Patenten 4,775,162 und 4,951,958 vorgesschlagen, die vordere Achse über einen Arm mit einem drehbaren Lenker zu verbinden, sodass sie schwenkbar wird und eine schwingende Fortbewegung ermöglicht. Eine etwas primitivere Ausführung dieser Idee wurde für Spielzeuge bereits in der UK-Patentanmeldung Nr. 2,048,180 zwecks Erleichterung der Fahr- und Lenkbarkeit vorgeschlagen.
Es ist nun aber denkbar, ein über einen Lenker steuerbares vierrädriges Rollbrett zu konstruieren, bei welchem auf die bisherige Achskonstruktion verzichtet wird und die Achsen knapp unterhalb des Bretts starr bzw. drehbar montiert werden. Statt durchgehender Achsen, an deren Enden je ein Rad montiert ist, sind auch Einzelrad-Aufhängungen denkbar. Das Brett kann aus einem Stück oder aus zwei, über einen Hals dreh- oder schwenkbar miteinander verbundenen Teilen angefertigt sein. Im erste- ren Fall ist eine separat drehbare Vorderachse vorzusehen, während die Hinterachse starr montiert ist. Im letzteren Fall wird die Vorderachse starr mit dem vorderen und die Hinterachse starr mit dem hinteren Brettteil verbunden, und die Lenkung erfolgt durch Drehung oder Schwenkung des vorderen Brettteils. Dazu ist eine Lenkstange vorgesehen, welche an der Vorderachse bzw. an dem damit verbundenen dreh- oder schwenkbaren Vorderteil des Bretts montiert ist. In letzterem Fall, also bei Einsatz eines zweiteiligen Bretts, kann die Lenkstange auf der Oberseite des vorderen Brettteils montiert werden, was ein Konstruktionsvorteil ist. Es versteht sich von selbst, dass die Lenkstange an ihrer Oberseite mit einem geeigneten Lenker versehen wird. Ein Beispiel für ein solches Gefährt mit einem über einen Hals verbundenen, schwenkbaren Vorderteil ist aus dem gewerblichen Modell gemäss dem CH-Hinterlegungsgesuch Nr. 124077 (Klasse 21-01, vom 10.4.1997) ersichtlich. Es weist aber den Nachteil auf, dass die Lenkstange in den Kurven nicht nachgibt, d.h. man kann nur beschränkt in die Kurven liegen bzw. läuft Gefahr, in den Kurven nur auf zwei Rädern, und zwar jeweils auf den inneren beiden, fahren zu müssen. Bei dem von der Firma «Cino» angebotenen, ebenfalls vierrädrigen «Cityroller» ist demgegenüber eine auf beide Seiten hin kippbare Lenkstange vorgesehen, wobei der Kippvorgang eine Lenkbewegung der Vorderachse bewirkt. Die Lenkung erfolgt somit nicht durch Drehung des Lenkers wie bei einem Lenkrad, sondern durch Kippen wie bei einem Steuerknüppel. Diese Methode hat allerdings den Nachteil, dass der Kippwinkel der Lenkstange nur mit der Auslenkung der Vorderachse, nicht aber mit der Fahrgeschwindigkeit gekoppelt ist. Ausserdem neigt man in den Kurven automatisch dazu, mit Händen und Oberkörper eine einem Lenkrad entsprechende Bewegung zu machen, was hier nicht möglich ist.
Die bisher bekannten Rollbretter mit Lenker weisen somit mehr oder weniger schwerwiegende Nachteile auf, sei es, dass die Fahreigenschaften von herkömmlichen Skateboards und insbesondere deren relativ großer Brettabstand zum Boden im wesentlichen beibehalten werden, sei es, dass der Lenker in den Kurven seitlich nicht kippbar ist oder sei es, dass ein allfälliges Kippen des Lenkers einen von der Geschwindigkeit unabhängigen Lenkeffekt erzeugt.
Die vorliegende Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, mittels einer speziellen Lenkstange eine Lenkung für vierrädrige Rollbretter zu schaffen, welche diese Nachteile nicht aufweist und überdies die Möglichkeit beinhaltet, bei Nichtgebrauch die Lenkstange auf einfache Weise einzuklappen.
Die Aufgabe wird mit Hilfe der erfindungsgemässen Ausbildungs- merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine vorzugsweise Ausführungsform eines hierzu geeigneten Rollbretts ist Gegenstand des Patentanspruchs 2. Eine vorzugsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Lenkung ist Gegenstand des Patentanspruchs 5. Eine Vorrichtung zum Einklappen der Lenkstange ist Gegenstand des Patentanspruchs 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
Bei der hier vorgeschlagenen Erfindung wird aus Gründen der Fahrtechnik und Fahrsicherheit ein drehbarer - und nicht ein schwenkbarer - Vorderteil bevorzugt. Dies lässt sich dadurch bewerkstelligen, dass ein an den Unterseiten der Brettteile vorgesehene Hals mit dem hinteren Brettteil starr und mit dem vorderen Brettteil über eine senkrecht angeordnete Achse drehbar verbunden ist (Drehachse) . Dabei wird die Drehachse vorzugsweise fix in den Vorderteil des Bretts eingelassen und über ein Kugellager drehbar mit dem Hals verbunden. Der Hals kann nach hinten verlängert und gleichzeitig zur wenigstens teilweisen Halterung der Hinterachse herangezogen werden, indem er horizontal mit einem geeigneten Loch versehen wird. Es empfiehlt sich indessen, die Hinterachse an ihren Enden, also im Bereich der Räder, zusätzlich mittels weiterer, mit Löchern
für die Hinterachse versehenen Elementen abzustützen. Die Verlängerung des Halses bis zum hinteren Ende des Bretts hat ausserdem den Vorteil, an der Unterseite des Bretts als Gleitleiste beim Überqueren von Hindernissen wie Randsteinen dienen zu können. Infolgedessen empfiehlt es sich, als Material für den Hals bzw. für dessen rückseitige Verlängerung einen Kunststoff wie hochmolekulares Polyethylen oder POM (= Polyoxy- methylen; z.B. Ertacetal®) vorzusehen. Zumindest im vorderen, tragenden Bereich muss der Hals aus einem relativ harten, ro- busten Material bestehen. Hierzu kommt ebenfalls ein Kunststoff in Frage, vorzugsweise POM. Ausserdem ist es von Vorteil, wenn die Unterseite des vorderen Brettteils im Drehbereich des Halses mit einer gleitfähigen Schicht versehen ist, vorzugsweise mit einer Folie oder Platte aus Polyamid. Als Abmessungen für den Hals und seine Verlängerung nach hinten empfehlen sich bei einer totalen Brettlänge (Vorder- und Hinterteil zusammen) von 650 bis 750 mm eine Breite von ca. 60 mm und eine Dicke von ca. 20 mm (bei einem Hinterachsdurchmesser von 12 mm) . Da bei dieser Ausführungsform der vordere Brettteil inklusive Vorderachse drehbar vorgesehen ist, muss letztere, soll sie dem Hals nicht in die Quere kommen, im Bereich der Drehachse bzw. des Halses eine Umlenkung aufweisen. Dies lässt sich dadurch bewerkstelligen, dass die Vorderachse in diesem Bereich n- förmig ausgebildet ist, sodass sie in den vorderen Brettteil eingelassen werden kann und dadurch Platz freilässt für den Hals. Wie eine derartige Ausformung bewerkstelligt werden kann, wird weiter unten anhand von Fig. 2 genauer erläutert. Bei einem hinreichend stabilen Brett - insbesondere wenn es beispielsweise aus Aluminium angefertigt ist - mag es aber auch genügen, die beiden Achsteile in entsprechende, unten vorgesehene Halteklötze einzulassen. Brett und Halteklötze können auch in einem Stück gegossen sein.
Um mehr Lenkstabilität zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn die Drehachse etwas vor der Vorderachse vorgesehen wird. Da- durch neigt das Fahrzeug nämlich dazu, bei Loslassen des Lenkers geradeaus zu steuern.
Als wesentliches neues Merkmal gegenüber den bekannten Beispielen wird hier aber vor allen Dingen vorgeschlagen, im unte-
ren Bereich der Lenkstange ein anisotrop-flexibles Zwischenstück bzw. ein entsprechendes Befestigungselement vorzusehen, welches es erlaubt, diese auf beide Seiten hin, also senkrecht zur Fahrtrichtung, abzukippen, während ein Kippen nach vorne oder nach hinten, also in Fahrtrichtung, nicht bzw. praktisch nicht möglich sein darf. Unter «Anisotropie» ist die Richtungsabhängigkeit einer physikalischen Eigenschaft, hier der Flexibilität, zu verstehen. Natürlich darf dieses Abkippen nicht irreversibel sein; vielmehr muss sich die Lenkstange beim Los- lassen von selbst wieder aufrichten, d.h. das besagte Zwischenstück muss sich diesbezüglich wie eine Feder verhalten, also elastisch sein. Ein derartiges anisotrop-flexibles, elastisches Zwischenstück in der Lenkstange verbessert das Fahrverhalten von solchen Rollbrettern in den Kurven wesentlich, indem es er- laubt, in die Kurven zu liegen und den Lenker nachzuführen. Dieses seitliche Abkippen beeinflusst den Lenkvorgang jedoch nicht zwangsläufig, sondern ist mechanisch davon unabhängig. Werden hingegen keine besonderen Vorkehren getroffen und wird die Lenkstange starr mit der dreh- bzw. schwenkbaren Vorder- achse verbunden, so treten in den Kurven Probleme beim Fahren auf. Man neigt nämlich dazu, bei einer Kurve das Körpergewicht stets nach innen zu verlagern, und, falls sich das Gefährt dieser Verlagerung nicht automatisch anpasst - wie es bei Zweirädern der Fall ist - den Lenker entsprechend nach innen zu ziehen. Da dies bei einer völlig starren Lenkstange nicht möglich ist, bedarf es des vorgeschlagenen anisotrop-flexiblen, elastischen Zwischenstücks. Ähnliche, elastische Zwischenstücke werden bei Surf-Geräten eingesetzt; man nennt sie dort «Power Joints». Allerdings sind die bisher bekannten «Power Joints» isotrop-flexibel (d.h. in alle Richtungen gleich flexibel) und nicht wie hier anisotrop-flexibel. Zudem sind sie weniger hart als der hier vorgesehene.
Ein solch anisotrop-flexibles, elastisches Zwischenstück lässt sich am besten mittels einer flexiblen, vorzugsweise runden Stange aus einem für Federfunktionen geeigneten Kunststoff realisieren, in welche längsseitig ein Blattfederband aus Federstahl eingelassen ist. Als Kunststoff in Frage kommt hier insbesondere POM, also dasselbe Material, wie es bereits für
den Hals vorgeschlagen worden ist. Das Blattfederband kann entweder in einen in der Kunststoffstange längsseitig angebrachten Schlitz eingelassen oder direkt in den Kunststoff eingegossen werden. Die Breite des Blattfederbands kann, aber muss nicht unbedingt gleich dem Durchmesser der Kunststoffstange sein, sondern kann auch etwas kleiner sein. Eine vorzugsweise Möglichkeit besteht darin, von einem POM-Rundstab mit 18 mm Durchmesser auszugehen, diesen in Längsrichtung zu halbieren und zwischen die beiden Teile mit halbmondförmigem Querschnitt ein 18 mm breites, vorzugsweise 1,8 - 2 mm dickes Federstahlband zu legen. Um übermässige Spannungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Spalt im Rundstab etwas dicker als die Blattfeder vorzusehen, damit die einzelnen Teile beim Abbiegen gegeneinander gleiten können. Es versteht sich von selbst, dass die Fläche des Blattfederbandes parallel zur Fahrtrichtung vorzusehen ist, sodass ein Abbiegen der Lenkstange nur seitlich möglich ist.
Das anisotrop-flexible, elastische Zwischenstück kann, falls es als Rundstab vorliegt, leicht beidseitig, d.h. oben und unten, in die gewöhnlich ebenfalls runde Lenkstange eingefügt bzw. hineingesteckt und durch seitlich angebrachte Schrauben und/ oder Bolzen hinreichend fixiert werden. Beispielsweise empfiehlt es sich bei Verwendung des oben erwähnten Verbundes aus POM und Federstahl, den Rundstab insgesamt 90 mm lang vorzu- sehen, wobei ein Endbereich von je 30 mm für die Fixierungen innerhalb der beiden Lenkstangenteile genügt und somit in der Mitte ein freier Biegebereich von 30 mm übrigbleibt, wobei dieser Biegebereich vorzugsweise noch mit einem zusätzlichen POM-Rohr mit einem Aussendurchmesser von vorzugsweise 22 mm um- hüllt wird (Mantelrohr) . Ebenfalls um Spannungen zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass nur an einem Ende (d.h. entweder oben oder unten) Bolzen oder Schrauben sowohl durch den Kunststoff als auch durch die Blattfeder gehen, während an den anderseitigen Fixationsstellen die durch die Lenkstange geführ- ten Bolzen lediglich in den Kunststoff eingelassen sein sollten. Stattdessen ist es auch möglich, dort ebenfalls durchgehende Bolzen, im Federband statt Löcher jedoch Längsschlitze vorzusehen, sodass die Feder in Längsrichtung etwas Spiel hat.
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Nebst dieser vorzugsweise vorgeschlagenen Ausführungsform eines anisotrop-flexiblen, elastischen Zwischenstücks sind aber auch andere Ausführungsformen denkbar, beispielsweise in Gestalt eines sandwichartigen Agglomerats von Blattfedern aus Metall - beispielsweise von vier 1 mm dicken Blattfedern - und/oder aus Kunststoff, wobei der Querschnitt des Agglomerats rund, quadratisch oder rechteckig sein kann. Auch wäre eine - wenn auch weniger elegante - Lösung in Form eines mit einer Rückstellfeder versehenen Scharniers denkbar. Ferner ist es denkbar, dass der Fuss der Lenkstange, in welchen das anisotrop-flexible, elastische Zwischenstück eingelassen ist, keinen - von oben her gesehen - runden, sondern einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweist. Indem darin ein Loch vorgesehen wird, kann ohne weiteres ein rundes elastisches Zwischenstück eingefügt werden.
Es stellt einen weiteren praktischen Vorteil dar, wenn die Lenkstange auf einfache Weise nach hinten/unten einklappbar und im eingeklappten Zustand fixierbar ist. Dies lässt sich am besten dann realisieren, wenn die Lenkstange unten im wesent- liehen L-förmig ausgebildet ist, wobei keine strenge Winkelform erforderlich, sondern auch eine - ungefähr rechtwinklige Biegung möglich ist. In diesem Falle kann nämlich am hinteren Ende des Horizontalbalkens des L ein Scharnier vorgesehen werden, während an dessen vorderen Ende, also im Bereich des Winkels des L bzw. der dort vorliegenden Biegung der Lenkstange, ein Schnappverschluss und beim (langen) Vertikalbalken eine Arretierungselement angebracht werden kann - vorzugsweise in Form eines Magneten oder einer Klammer -, welches im eingeklappten Zustand auf ein entsprechendes Gegenstück am hinteren Ende des hinteren Brettteils passt. Bei Verwendung eines Magneten mit Gegenstück ist darauf zu achten, dass die beiden Teile nicht seitlich gegeneinander verrutschen und so allzu leicht, d.h. unbeabsichtigterweise, voneinander getrennt werden können. Dies lässt sich einfacherweise durch Vorsehen einer länglichen Erhöhung beim einen Teil sowie einer dazu passenden Nute beim andern Teil bewerkstelligen. Nebst einer magnetischen Fixierung sind aber auch andere Fixierungen denkbar, beispielsweise solche mittels Federklammern. Letztere können aus Metall oder aus Kunststoff sein.
Als Schnappverschlüsse kommen ähnliche Vorrichtungen in Frage, wie sie bereits andernorts eingesetzt werden, beispielsweise zur Fixierung von Schubladen in Schiffen oder Wohnwagen. Wünschenswert ist dabei, dass der Verschluss beim Aufrichten des Lenkers automatisch einschnappt und erst durch eine gewollte Hand- oder Fussbewegung wieder ausgelöst werden kann. Ausserdem sollte die Fixierung nicht nur auf einer Seite, sondern zentral an der Lenkstange erfolgen, was aus Platzgründen nahelegt, den Auslösehebel bzw. -Knopf vor der Lenkstange vorzusehen. Dies lässt sich vorzugsweise dadurch bewerkstelligen, dass ein Plättchen in der ungefähren Form eines Vogels vorgesehen wird, welches im Beinbereich einen Drehpunkt sowie zwischen Beinbereich und Schwanz eine Feder aufweist und welches derart angeordnet ist, dass der Schwanz in Fahrtrichtung nach vorne und der Schnabel nach hinten weist, wobei er die Lenkstange an deren unteren Vorderteil, also knapp oberhalb des Winkels des L, berührt und dort an einem passenden Gegenstück einhakt, dadurch die Lenkstange arretierend, und dass diese Arretierung vom Benutzer durch Druck auf den Schwanz des vogelförmigen Plättchens aufgehoben werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei- spielen näher beschrieben. Sie sind unter anderem auch in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: die Unterseite eines vorzugsweisen Rollbretts;
Fig. 2 eine vorzugsweise Ausführungsform der Vorderachse;
Fig. 3: eine im wesentlichen L-förmige Lenkstange, welche für die erfindungsgemässe Lenkung besonders geeignet ist;
Fig. 4 den zentralen Teil des vorzugsweise vorgeschlagenen Schnappverschlusses unten an der Lenkstange;
Fig. 5a ein anisotrop-flexibles, elastisches Zwischenstück mit rundem Querschnitt und schmalerer, randständiger Blattfeder;
Fig. 5b ein anisotrop-flexibles, elastisches Zwischenstück mit rundem Querschnitt und schmalerer, innenständiger Blattfeder;
Fig. 5c ein anisotrop-flexibles, elastisches Zwischenstück mit rundem Querschnitt und bündiger Blattfeder; und
Fig. 6 ein in eine Lenkstange eingelassenes anisotropflexibles, elastisches Zwischenstück mit rundem Quer- schnitt sowie einem Mantelrohr im Biegebereich
(Längsschnitt; Sicht von vorne bzw. von hinten) .
Fig. 1 vermittelt die Sicht auf die Unterseite eines vorzugsweise eingesetzten Rollbretts aus zwei über einen Hals drehbar miteinander verbundenen Teilen, bestehend aus dem Vorderteil 1, dem Hinterteil 2 und dem nach hinten verlängerten Hals 3. Die Vorderachse 4 weist dabei im Bereich 5 eine in den Vorderteil des Bretts eingelassene Umlenkung auf, sodass der über eine Drehachse 6 mit dem Vorderteil verbundene Hals Platz hat. Wie aus der Figur ersichtlich, ist die Drehachse 6 etwas vor der
Vorderachse 4 positioniert, was eine bevorzugte Anordnung darstellt. 7 stellt die mit der Verlängerung des Halses starr verbundene und - vorzugsweise über Kugellager - mit Rädern
(Rollen) 8 ausgestattete Hinterachse dar. Der Vorderteil 1 ist ausserdem vorzugsweise mit einer ca. 1 mm dicken Gleitschicht, beispielsweise aus Polyamid, versehen.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform für die Vorderachse auf, welche dank einer Umlenkung in den Vorderteil des Bretts eingelassen werden kann und dadurch einen freien Raum 9 für den Hals aufweist. Die Umlenkung besteht im wesentlichen aus der massiven bandförmigen Platte 10, welche seitlich mit den Stützelementen 11 verbunden ist und dadurch ein n-förmiges Profil bildet. Die Stützelemente sind mit den kurzen Achs- stücken 12 verbunden, an welchen - vorzugsweise über Kugellager - die Räder montiert werden. Das Ganze wird am besten in einem Stück, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl oder aus Aluminium mit eingelassenen Stahlachsen 12, angefertigt.
Fig. 3 zeigt eine im wesentlichen L-förmige Lenkstange 13, bestehend aus dem Horizontalbalken 13a und dem Vertikalbalken 13b und ausgestattet mit den wichtigsten erfindungsgemässen Elementen. Von zentraler Bedeutung ist dabei das anisotrop- flexible, elastische Zwischenstück 14. Um die Einklappbarkeit zu gewährleisten, ist ferner eine Scharnierkomponente 15 sowie ein Gegenstück 16 für das in Fig. 4 dargestellte Schnappver- schluss-Gegenstück angebracht. Um die Lenkstange im eingeklappten Zustand bei einem entsprechenden Gegenstück am hinteren Brettteil fixieren zu können, ist ferner ein Magnet bzw. ein magnetisierbarer Körper 17 angebracht. Schliesslich ist am oberen Ende der Lenkstange noch ein Lenker 18 mit Handgriffen aufgesetzt. Die Lenkstange wird über eine durch das Scharnierteil 15 gehende Achse an beidseitig vorgesehenen, auf dem Vorderteil des Bretts befestigten (hier nicht eingezeichneten) Haltern montiert. Hierzu kommen vorzugsweise parallel zum Horizontalteil des L ausgerichtete Balken mit dreieckigem Querschnitt oder Werkstücke mit rechtwinkligem Profil in Frage.
Fig. 4 zeigt den zentralen Teil des vorzugsweise vorgeschlagenen Schnappverschlusses. Er wird durch ein Plättchen in der ungefähren Form eines Vogels gebildet, welches im Beinbereich eine Drehachse 19 sowie zwischen Beinbereich und Schwanz 20 eine Auslassung 21 für eine auf dem Brett abgestützte bzw. befestigte Feder aufweist. Der Schnabel 22 passt genau in das Gegenstück 16 von Fig. 3. Das vogelförmige Plättchen kann über die Achse 19 am vorderen Teil der auf dem Brett bereits für die Lenkstange vorhandenen Halterung befestigt werden. Das Brett wird am Ort der Auflage der Lenkstange vorteilhafterweise mit einer weichen Unterlage, vorzugsweise mit einer ca. 1 mm dicken Gummiplatte, belegt.
Der Schnappverschluss rastet aus, wenn man auf den Schwanz des vogelförmigen Plättchens drückt, und rastet beim Aufrichten und Nachvornedrücken der Lenkstange automatisch wieder ein.
Fig. 5 zeigt in Seitenansicht drei mögliche Ausführungsformen des anisoptrop-flexiblen, elastischen Zwischensücks, bestehend aus einem (Kunststoff-) Rundstab 23 und einem darin ein-
gelassenen Blattfederband 24 bzw. 24'. Fig. 5a zeigt dabei die Variante, wo das Blattfederband schmaler ist als der Rundstab und in einen Längsschlitz des Rundstabes eingelassen ist, während Fig. 5b eine Ausführungsform mit eingegossenem Blatt- federband veranschaulicht. Fig. 5c schliesslich zeigt die Variante eines Blattfederbandes, welches gleich breit wie der Rundstab ist, wobei dieser in zwei gleich große, halbmondförmige Hälften geschnitten ist.
Fig. 6 zeigt, wie ein erfindungsgemässes anisotrop-flexibles, elastisches Zwischenstück mit rundem Querschnitt, bestehend aus einem Rundstab 23 und einem darin bündig eingelassenen Blattfederband 24', in die Lenkstangenteile 25a und 25b eingefügt sein kann. Um Spannungen zu vermeiden, gehen hier einzig die Befestigungsbolzen 26a und 26b durch alle Teile hindurch, während die restlichen Befestigungsbolzen 27a - d lediglich in den Kunststoff eingelassen sind. Im flexiblen Mittelteil ist ausserdem ein Mantelrohr 28 aus Kunststoff angebracht, welches denselben Aussendurchmesser wie die Lenkstange aufweist.
Die vorgeschlagene Lenkung für ein vierrädriges Rollbrett weist gegenüber den bisher eingesetzten Lenkprinzipien erhebliche Vorteile auf: Dank einer über eine Lenkstange drehbaren Vorderachse sowie eines im unteren Bereich der Lenkstange vorgesehenen, anisotrop-flexiblen, elastischen Zwischenstücks wird es möglich, geschwindigkeitsabhängig in die Kurven zu liegen und dabei den Lenker mitzuführen, ohne dass die Lenkrichtung direkt beein- flusst wird. Die Radachsen sind starr und unmittelbar unterhalb der Trittbrettteile vorgesehen, sodass jene nahe über den Boden zu liegen kommen. Dadurch wird das Fahren wesentlich einfacher als bei herkömmlichen Skateboards, auch solchen mit Lenkstange. Ein einfacher Schnappverschluss ermöglicht ein sofortiges Arre- tieren bzw. ein rasches Entarretieren der Lenkstange mit dem Fuss oder von Hand. Die starre Hinterachse erlaubt es ausserdem auch, auf einfache Weise eine Bremse vorzusehen.